Rechts, Reihe 5 (R05)
Belegt
1912 bis 1913 (1931)
Gräber
Acht Gräber, wobei das erste Grab R05G01 eigentlich zum Grab R06G01/R06G02 gehört und 1931 belegt wurde.
Die einzelnen Gräber
R05G01
Sophie Gottschalk
geborene Gottschalk
Hausfrau, Handarbeitslehrerin
Kautenstege 6
(heute Kautenstege 10)
Grabsteininschrift
Zwi Hermann Emanuel
geb. d. 11.5.1869
gest. in Theresienstadt
Datum unbekannt
Ruhe in Frieden
und
Henny Emanuel
geb. Heymann
geb. d. 4.1.1887
gest. 11.8.1937
Ruhe in Frieden
Hebräische Grabsteininschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Übersetzung:
.
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Lebensgeschichte
Henny Emanuel wurde 1887 als Tochter von Herz Heymann und seiner Ehefrau Johanna Oppenheimer geboren. Henny hatte noch eine jüngere Schwester, Emma, die 1893 geboren wurde. Im gleichen Jahr wurde Henny in die jüdische Volksschule eingeschult und lernte den neuen Lehrer und Kantor der Gemeinde, Hermann Emanuel kennen. Sie schien in ihren letzten Schuljahren, als Sie zu einer jungen Dame heranwuchs, stark für ihren Lehrer geschwärmt zu haben, denn nur fünf Jahre, nachdem sie die jüdische Volksschule verließ, heiratete sie den achtzehn Jahre älteren Hermann. Ein Jahr später, im Jahre 1907 wurde sie von einem toten Mädchen entbunden, ein Jahr später gebar sie ihrer Tochter Ruth, der 1911 noch eine Schwester folgte, die man Renata nannte. Henny unterstützte ihren Mann bei seinen vielfältigen Aufgaben. Aufgrund ihres sozialen Engagements im
Israelitischen Frauenverein
und im
Vaterländischen Frauenverein Burgsteinfurts
war sie bei den Bürgern sehr angesehen und bekam sogar eine Medaille des Roten Kreuzes für ihren Einsatz im Ersten Weltkrieg. In allen Berichten wird sie auch als sehr fürsorgliche Ehefrau und Mutter beschrieben. Ab 1918 wurde sie berufstätig, unterrichtete Handarbeit an der jüdischen Volksschule und trug so zum Familieneinkommen bei. Mitte der dreißiger Jahre – schon zur Zeit der Repressalien gegen jüdische Bürger – erkrankte sie an Magenkrebs. Kurz vorher hatte sie sich mit Gedanken an eine Auswanderung beschäftigt, um ihren Töchtern zu folgen, die Deutschland bereits verlassen hatten. Leider erlag sie aber am 11. August 1937 mit erst 50 Jahren ihrem Krebsleiden im katholischen Krankenhaus der Stadt.
Schäden am Grabstein
Ob der Grabstein der originale und im Jahr 1938 aufgestellte Grabstein ist, können wir nicht beurteilen. Möglicherweise wurde der Grabstein nach dem Krieg neu erstellt. Dafür spricht auch, dass der Name von Lehrer Hermann Emanuel auf dem Grabstein mitaufgenommen wurde, obwohl dieser im November 1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet wurde.
Verwandte auf diesem Friedhof



R05G02
Gumpel Hirsch
6. Juli 1861 Herzebrock
2. Oktober 1928Burgsteinfurt
Hausfrau
Schulstrasse 10
(An der Hohen Schule)
Deutsche Inschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Hebräische Inschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Übersetzung:
.
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Lebensgeschichte
Sarah Isaac wurde 1861 in Herzebrock bei Gütersloh als Sarah Blume geboren. Ihre Eltern und Geschwister sind uns leider nicht beannt. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau im Jahre 1903 suchte der Klempner Jonas Isaac eine neue Ehefrau. Vermutlich durch einen Heiratsvermittler vermittelt, heirateten beide in ihrem Geburtsort. Anschließend zog Sara zu ihrem Mann nach Burgsteinfurt. Um 1923 verlor das Ehepaar durch die Inflation alle Ersparnisse und lebten die letzten Jahre in Armut. Am 27. Januar 1927 musste sie den Tod ihres 24 Jahre älteren Ehemannes betrauern. Sie selbst folgte ihn nur 21 Monate später im Alter von 67 Jahren und wurde neben ihren Mann bestattet.
Schäden am Grabstein
Der Grabstein wurde in der Pogromnacht vom Sockel gestoßen und lag die folgenden neun Jahre auf dem Grab. Keine weiteren sichtbaren und größere Schäden vorhanden.
Verwandte auf diesem Friedhof


R05G03
Hermann Eliel
21. Januar 1837 Burgsteinfurt
27. Januar 1927 Burgsteinfurt
Klempner, Kesselflicker
Schulstrasse 10
(An der Hohen Schule)
Deutsche Inschrift
Hier ruht
mein inniggeliebter Mann
Jonas Isaak
geb. 21. Januar 1837
gest. 27. Januar 1927
Er Ruhe in Frieden!
Hebräische Inschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Übersetzung:
.
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Lebensgeschichte
Jonas Isaac wurde 1837 als Sohn von Joseph Isaac und Caroline Jonas in Burgsteinfurt geboren. Wie man sieht, ist sein Name eine Kombination aus den beiden Nachnamen seiner Eltern. Sie achteten bereits vor 1846, vor der allgemeinen Pflicht, auf einen vererblichen Familiennamen. Die Familie Isaac war eine der ältesten jüdischen Familien in Burgsteinfurt, die mindestens seit 1766 hier lebte. Jonas Isaac erlernte dank der Marks-Haindorf-Stiftung in Münster, den Beruf des Klempners und des Kesselflickers. 1870 heiratete er Julie Fuldauer, mit der er 33 Jahre verheiratet war. Nach ihrem Tod heiratete er zu einem uns unbekannten Datum erneut. Mit seiner zweiten Frau Sarah Blume, blieb er bis zu seinem Tode verheiratet. Er lebte mit ihr auf der Schulstrasse 10, das Gebäude existiert mittlerweile nicht mehr.
Wenige Jahre vor seinem Tod, verlor die Familie durch die Inflation ihre gesamten Ersparnisse und lebten in Armut. Eine Woche nach seinem 90. Geburtstagstag, verstarb Jonas Isaac, vermutlich bereits länger krank, im katholischen Krankenhaus. Da seine beide Ehen kinderlos blieben und seine einzigen Geschwister früh verstarben, ist die Familie Isaac mit dem Tod seiner Ehefrau nach mind. 162 Jahren Anwesenheit, ausgestorben.
Schäden am Grabstein
Der Grabstein wurde in der Pogromnacht vom Sockel gestoßen und lag die folgenden neun Jahre auf dem Grab. Keine sichtbaren und größere Schäden vorhanden.
Verwandte auf diesem Friedhof


R05G04
Hanna Hirsch
geborene Meyer
25. August 1859Burgsteinfurt
4. Februar 1923 Burgsteinfurt
Hausfrau
Bahnhofstraße 9
(heute Bahnhofstraße 21)
Deutsche Inschrift
Hier ruht
meine inniggeliebte Gattin
unsere treue gute Mutter
Schwiegermutter und Großmutter
Adele Meier
geb. Michel
geb. d. 25. August 1859
gest. d. 4. Februar 1923
Sie Ruhe in Frieden!
Hebräische Inschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Übersetzung:
.
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Lebensgeschichte
Adele Meier wurde 1859 als drittes von insgesamt sieben Kindern der Eheleute Samuel Michel und Sophia Löwenstein geboren. Sie war ein Zwilling, der Name ihrer Schwester lautete Emma, von der uns leider nichts weiteres bekannt ist. Adele hatte ferner noch folgende Geschwister: Jettchen (1856-?), Sara oo de Vries (1857-1939), Rikka (1861-1861), ein totgeborenes Geschwisterchen (1862), Rebecca (1863-?) und Hirsch (1865-1865). Bei der Geburt ihres jüngsten Bruders kam es zu Komplikationen in der ihre Mutter in der Folge verschied. Ihr Vater der recht schnell neu heiratete, bekam mit der Schwester seiner verstorbenen Frau, Jettchen Löwenstein noch weitere Kinder. Adeles Halbgeschwister waren: Julius (1866-1882), Abraham (1869-1869), Moses (1870-?), Aron (1872-1938) und Joseph (1875-1876). Nach der Geburt des letzten Sohnes verschied auch Adeles Stiefmutter. Adele hatte in den jungen Jahren somit bereits zwei Mütter und vier Geschwister miterleben müssen. 1882 lernte sie den neuen Gesellen ihres Vaters, der auf der Steinstraße eine Metzgerei führte, kennen. Mit Isidor (eigentlich Israel) Meier freundete sie sich schnell an und wurde recht schnell schwanger. Nur wenige Monate nach ihrer Hochzeit kam 1886 ihr erster Sohn Hirsch ("Hermann") zur Welt. Ihm folgten die Söhne Julius (1887), Benamin (1889), Max (1890), Sally (1893) und als letztes Kind Siegfried (1895) zur Welt. Nach dem Tod ihres Vaters wechselte ihr Mann den Beruf und wurde Viehhändler und war zudem später der Schächter der Gemeinde. sie lebten in der Rottstraße und auf dem Wippert. Im Ersten Weltkrieg standen alle sechs Söhne an der Front. Sally fiel bereits früh im November 1915, Benjamin 1917 bei Verdun. Ihr jüngster Sohn Siegfried wurde im gleichen Jahr vermisst und kam erst nach 1919 geistig behindert nach Hause. Anfang der 1920er Jahre kaufte sich die Familie ein Haus auf der Bahnhofstraße. Dies konnte Adele leider nicht lange genießen. Die Aufregungen waren zuviel gewesen. kurz vor ihrem 37. Hochzeitstag verstarb Adele im jungen Alter von nur 63 Jahren. Ihr Sohn Siegfried ermordet man 1940 im Zuge der Euthanasie-Aktion. Sohn Hirsch wurde 1942 in Riga, Ehemann Isidor 1944 in Theresienstadt ermordet. Nur den Söhnen Julius und Max gelang mit ihren Familien die Flucht.
Schäden am Grabstein
Keine sichtbaren Schäden. Grabstein sehr gut erhalten.
Verwandte auf diesem Friedhof


R05G05
Hirsch Hirsch
25. August 1859Burgsteinfurt
4. Februar 1923 Burgsteinfurt
Hausfrau
Bahnhofstraße 9
(heute Bahnhofstraße 21)
Deutsche Inschrift
Hier ruht
meine inniggeliebte Gattin
unsere treue gute Mutter
Schwiegermutter und Großmutter
Adele Meier
geb. Michel
geb. d. 25. August 1859
gest. d. 4. Februar 1923
Sie Ruhe in Frieden!
Hebräische Inschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Übersetzung:
.
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Lebensgeschichte
Adele Meier wurde 1859 als drittes von insgesamt sieben Kindern der Eheleute Samuel Michel und Sophia Löwenstein geboren. Sie war ein Zwilling, der Name ihrer Schwester lautete Emma, von der uns leider nichts weiteres bekannt ist. Adele hatte ferner noch folgende Geschwister: Jettchen (1856-?), Sara oo de Vries (1857-1939), Rikka (1861-1861), ein totgeborenes Geschwisterchen (1862), Rebecca (1863-?) und Hirsch (1865-1865). Bei der Geburt ihres jüngsten Bruders kam es zu Komplikationen in der ihre Mutter in der Folge verschied. Ihr Vater der recht schnell neu heiratete, bekam mit der Schwester seiner verstorbenen Frau, Jettchen Löwenstein noch weitere Kinder. Adeles Halbgeschwister waren: Julius (1866-1882), Abraham (1869-1869), Moses (1870-?), Aron (1872-1938) und Joseph (1875-1876). Nach der Geburt des letzten Sohnes verschied auch Adeles Stiefmutter. Adele hatte in den jungen Jahren somit bereits zwei Mütter und vier Geschwister miterleben müssen. 1882 lernte sie den neuen Gesellen ihres Vaters, der auf der Steinstraße eine Metzgerei führte, kennen. Mit Isidor (eigentlich Israel) Meier freundete sie sich schnell an und wurde recht schnell schwanger. Nur wenige Monate nach ihrer Hochzeit kam 1886 ihr erster Sohn Hirsch ("Hermann") zur Welt. Ihm folgten die Söhne Julius (1887), Benamin (1889), Max (1890), Sally (1893) und als letztes Kind Siegfried (1895) zur Welt. Nach dem Tod ihres Vaters wechselte ihr Mann den Beruf und wurde Viehhändler und war zudem später der Schächter der Gemeinde. sie lebten in der Rottstraße und auf dem Wippert. Im Ersten Weltkrieg standen alle sechs Söhne an der Front. Sally fiel bereits früh im November 1915, Benjamin 1917 bei Verdun. Ihr jüngster Sohn Siegfried wurde im gleichen Jahr vermisst und kam erst nach 1919 geistig behindert nach Hause. Anfang der 1920er Jahre kaufte sich die Familie ein Haus auf der Bahnhofstraße. Dies konnte Adele leider nicht lange genießen. Die Aufregungen waren zuviel gewesen. kurz vor ihrem 37. Hochzeitstag verstarb Adele im jungen Alter von nur 63 Jahren. Ihr Sohn Siegfried ermordet man 1940 im Zuge der Euthanasie-Aktion. Sohn Hirsch wurde 1942 in Riga, Ehemann Isidor 1944 in Theresienstadt ermordet. Nur den Söhnen Julius und Max gelang mit ihren Familien die Flucht.
Schäden am Grabstein
Keine sichtbaren Schäden. Grabstein sehr gut erhalten.
Verwandte auf diesem Friedhof


R05G06
Emma Heymann
geborene Heymann
25. August 1859Burgsteinfurt
4. Februar 1923 Burgsteinfurt
Hausfrau
Bahnhofstraße 9
(heute Bahnhofstraße 21)
Deutsche Inschrift
Hier ruht
meine inniggeliebte Gattin
unsere treue gute Mutter
Schwiegermutter und Großmutter
Adele Meier
geb. Michel
geb. d. 25. August 1859
gest. d. 4. Februar 1923
Sie Ruhe in Frieden!
Hebräische Inschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Übersetzung:
.
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Lebensgeschichte
Adele Meier wurde 1859 als drittes von insgesamt sieben Kindern der Eheleute Samuel Michel und Sophia Löwenstein geboren. Sie war ein Zwilling, der Name ihrer Schwester lautete Emma, von der uns leider nichts weiteres bekannt ist. Adele hatte ferner noch folgende Geschwister: Jettchen (1856-?), Sara oo de Vries (1857-1939), Rikka (1861-1861), ein totgeborenes Geschwisterchen (1862), Rebecca (1863-?) und Hirsch (1865-1865). Bei der Geburt ihres jüngsten Bruders kam es zu Komplikationen in der ihre Mutter in der Folge verschied. Ihr Vater der recht schnell neu heiratete, bekam mit der Schwester seiner verstorbenen Frau, Jettchen Löwenstein noch weitere Kinder. Adeles Halbgeschwister waren: Julius (1866-1882), Abraham (1869-1869), Moses (1870-?), Aron (1872-1938) und Joseph (1875-1876). Nach der Geburt des letzten Sohnes verschied auch Adeles Stiefmutter. Adele hatte in den jungen Jahren somit bereits zwei Mütter und vier Geschwister miterleben müssen. 1882 lernte sie den neuen Gesellen ihres Vaters, der auf der Steinstraße eine Metzgerei führte, kennen. Mit Isidor (eigentlich Israel) Meier freundete sie sich schnell an und wurde recht schnell schwanger. Nur wenige Monate nach ihrer Hochzeit kam 1886 ihr erster Sohn Hirsch ("Hermann") zur Welt. Ihm folgten die Söhne Julius (1887), Benamin (1889), Max (1890), Sally (1893) und als letztes Kind Siegfried (1895) zur Welt. Nach dem Tod ihres Vaters wechselte ihr Mann den Beruf und wurde Viehhändler und war zudem später der Schächter der Gemeinde. sie lebten in der Rottstraße und auf dem Wippert. Im Ersten Weltkrieg standen alle sechs Söhne an der Front. Sally fiel bereits früh im November 1915, Benjamin 1917 bei Verdun. Ihr jüngster Sohn Siegfried wurde im gleichen Jahr vermisst und kam erst nach 1919 geistig behindert nach Hause. Anfang der 1920er Jahre kaufte sich die Familie ein Haus auf der Bahnhofstraße. Dies konnte Adele leider nicht lange genießen. Die Aufregungen waren zuviel gewesen. kurz vor ihrem 37. Hochzeitstag verstarb Adele im jungen Alter von nur 63 Jahren. Ihr Sohn Siegfried ermordet man 1940 im Zuge der Euthanasie-Aktion. Sohn Hirsch wurde 1942 in Riga, Ehemann Isidor 1944 in Theresienstadt ermordet. Nur den Söhnen Julius und Max gelang mit ihren Familien die Flucht.
Schäden am Grabstein
Keine sichtbaren Schäden. Grabstein sehr gut erhalten.
Verwandte auf diesem Friedhof


R05G07
Isaak Berna
25. August 1859Burgsteinfurt
4. Februar 1923 Burgsteinfurt
Hausfrau
Bahnhofstraße 9
(heute Bahnhofstraße 21)
Deutsche Inschrift
Hier ruht
meine inniggeliebte Gattin
unsere treue gute Mutter
Schwiegermutter und Großmutter
Adele Meier
geb. Michel
geb. d. 25. August 1859
gest. d. 4. Februar 1923
Sie Ruhe in Frieden!
Hebräische Inschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Übersetzung:
.
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Lebensgeschichte
Adele Meier wurde 1859 als drittes von insgesamt sieben Kindern der Eheleute Samuel Michel und Sophia Löwenstein geboren. Sie war ein Zwilling, der Name ihrer Schwester lautete Emma, von der uns leider nichts weiteres bekannt ist. Adele hatte ferner noch folgende Geschwister: Jettchen (1856-?), Sara oo de Vries (1857-1939), Rikka (1861-1861), ein totgeborenes Geschwisterchen (1862), Rebecca (1863-?) und Hirsch (1865-1865). Bei der Geburt ihres jüngsten Bruders kam es zu Komplikationen in der ihre Mutter in der Folge verschied. Ihr Vater der recht schnell neu heiratete, bekam mit der Schwester seiner verstorbenen Frau, Jettchen Löwenstein noch weitere Kinder. Adeles Halbgeschwister waren: Julius (1866-1882), Abraham (1869-1869), Moses (1870-?), Aron (1872-1938) und Joseph (1875-1876). Nach der Geburt des letzten Sohnes verschied auch Adeles Stiefmutter. Adele hatte in den jungen Jahren somit bereits zwei Mütter und vier Geschwister miterleben müssen. 1882 lernte sie den neuen Gesellen ihres Vaters, der auf der Steinstraße eine Metzgerei führte, kennen. Mit Isidor (eigentlich Israel) Meier freundete sie sich schnell an und wurde recht schnell schwanger. Nur wenige Monate nach ihrer Hochzeit kam 1886 ihr erster Sohn Hirsch ("Hermann") zur Welt. Ihm folgten die Söhne Julius (1887), Benamin (1889), Max (1890), Sally (1893) und als letztes Kind Siegfried (1895) zur Welt. Nach dem Tod ihres Vaters wechselte ihr Mann den Beruf und wurde Viehhändler und war zudem später der Schächter der Gemeinde. sie lebten in der Rottstraße und auf dem Wippert. Im Ersten Weltkrieg standen alle sechs Söhne an der Front. Sally fiel bereits früh im November 1915, Benjamin 1917 bei Verdun. Ihr jüngster Sohn Siegfried wurde im gleichen Jahr vermisst und kam erst nach 1919 geistig behindert nach Hause. Anfang der 1920er Jahre kaufte sich die Familie ein Haus auf der Bahnhofstraße. Dies konnte Adele leider nicht lange genießen. Die Aufregungen waren zuviel gewesen. kurz vor ihrem 37. Hochzeitstag verstarb Adele im jungen Alter von nur 63 Jahren. Ihr Sohn Siegfried ermordet man 1940 im Zuge der Euthanasie-Aktion. Sohn Hirsch wurde 1942 in Riga, Ehemann Isidor 1944 in Theresienstadt ermordet. Nur den Söhnen Julius und Max gelang mit ihren Familien die Flucht.
Schäden am Grabstein
Keine sichtbaren Schäden. Grabstein sehr gut erhalten.
Verwandte auf diesem Friedhof


R05G08
Herz Heymann
25. August 1859Burgsteinfurt
4. Februar 1923 Burgsteinfurt
Hausfrau
Bahnhofstraße 9
(heute Bahnhofstraße 21)
Deutsche Inschrift
Hier ruht
meine inniggeliebte Gattin
unsere treue gute Mutter
Schwiegermutter und Großmutter
Adele Meier
geb. Michel
geb. d. 25. August 1859
gest. d. 4. Februar 1923
Sie Ruhe in Frieden!
Hebräische Inschrift
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Übersetzung:
.
Hier ruht
Frau Jonas Isaac
Sarah geb. Blume
geb. 6. Juli 1861
gest. 2. Oktober 1928
Sie Ruhe in Frieden!
Lebensgeschichte
Adele Meier wurde 1859 als drittes von insgesamt sieben Kindern der Eheleute Samuel Michel und Sophia Löwenstein geboren. Sie war ein Zwilling, der Name ihrer Schwester lautete Emma, von der uns leider nichts weiteres bekannt ist. Adele hatte ferner noch folgende Geschwister: Jettchen (1856-?), Sara oo de Vries (1857-1939), Rikka (1861-1861), ein totgeborenes Geschwisterchen (1862), Rebecca (1863-?) und Hirsch (1865-1865). Bei der Geburt ihres jüngsten Bruders kam es zu Komplikationen in der ihre Mutter in der Folge verschied. Ihr Vater der recht schnell neu heiratete, bekam mit der Schwester seiner verstorbenen Frau, Jettchen Löwenstein noch weitere Kinder. Adeles Halbgeschwister waren: Julius (1866-1882), Abraham (1869-1869), Moses (1870-?), Aron (1872-1938) und Joseph (1875-1876). Nach der Geburt des letzten Sohnes verschied auch Adeles Stiefmutter. Adele hatte in den jungen Jahren somit bereits zwei Mütter und vier Geschwister miterleben müssen. 1882 lernte sie den neuen Gesellen ihres Vaters, der auf der Steinstraße eine Metzgerei führte, kennen. Mit Isidor (eigentlich Israel) Meier freundete sie sich schnell an und wurde recht schnell schwanger. Nur wenige Monate nach ihrer Hochzeit kam 1886 ihr erster Sohn Hirsch ("Hermann") zur Welt. Ihm folgten die Söhne Julius (1887), Benamin (1889), Max (1890), Sally (1893) und als letztes Kind Siegfried (1895) zur Welt. Nach dem Tod ihres Vaters wechselte ihr Mann den Beruf und wurde Viehhändler und war zudem später der Schächter der Gemeinde. sie lebten in der Rottstraße und auf dem Wippert. Im Ersten Weltkrieg standen alle sechs Söhne an der Front. Sally fiel bereits früh im November 1915, Benjamin 1917 bei Verdun. Ihr jüngster Sohn Siegfried wurde im gleichen Jahr vermisst und kam erst nach 1919 geistig behindert nach Hause. Anfang der 1920er Jahre kaufte sich die Familie ein Haus auf der Bahnhofstraße. Dies konnte Adele leider nicht lange genießen. Die Aufregungen waren zuviel gewesen. kurz vor ihrem 37. Hochzeitstag verstarb Adele im jungen Alter von nur 63 Jahren. Ihr Sohn Siegfried ermordet man 1940 im Zuge der Euthanasie-Aktion. Sohn Hirsch wurde 1942 in Riga, Ehemann Isidor 1944 in Theresienstadt ermordet. Nur den Söhnen Julius und Max gelang mit ihren Familien die Flucht.
Schäden am Grabstein
Keine sichtbaren Schäden. Grabstein sehr gut erhalten.
Verwandte auf diesem Friedhof

